Die Gütertrennung ist eine Vermögensregelung, die Ehepartner durch einen Ehevertrag festlegen können, um ihr Vermögen während der Ehe und im Falle einer Scheidung getrennt zu halten. Dieses Modell bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile, die es zu bedenken gilt.

Vorteile der Gütertrennung:

1. Finanzielle Unabhängigkeit: Jeder Partner verwaltet sein Vermögen selbstständig und ist für seine eigenen Schulden verantwortlich. Dies bietet Schutz vor den finanziellen Risiken des anderen Partners.
2. Klarheit und Einfachheit: Bei einer Scheidung ist die Aufteilung des Vermögens unkompliziert, da jeder Partner das behält, was ihm gehört. Es gibt keinen Zugewinnausgleich, was langwierige und kostspielige rechtliche Auseinandersetzungen vermeiden kann.
3. Schutz des Unternehmens: Für Unternehmer kann die Gütertrennung sinnvoll sein, um das Firmenvermögen vor den Ansprüchen des Partners im Scheidungsfall zu schützen.

Nachteile der Gütertrennung:

1. Kein Ausgleich bei Scheidung: Der weniger verdienende Partner erhält keinen finanziellen Ausgleich für den während der Ehe erwirtschafteten Zugewinn, was insbesondere bei langen Ehen zu finanziellen Nachteilen führen kann.
2. Mögliche steuerliche Nachteile: Da kein Zugewinnausgleich stattfindet, können sich steuerliche Nachteile ergeben, da bestimmte Steuervorteile, die im Rahmen der Zugewinngemeinschaft gelten, nicht zur Anwendung kommen.
3. Erbrechtliche Nachteile: Im Todesfall eines Partners kann die Gütertrennung zu erbrechtlichen Nachteilen führen, da der überlebende Partner nicht automatisch am Vermögenszuwachs des Verstorbenen beteiligt ist.

Die Entscheidung für oder gegen die Gütertrennung sollte wohlüberlegt sein und die individuellen Umstände des Paares berücksichtigen. Eine fachkundige Beratung durch einen Anwalt ist empfehlenswert, um die beste Entscheidung für die persönliche Situation zu treffen.